Ratgeber / FAQ

Wann spricht man von Schlafstörungen und ab wann sollte ich mich deswegen in Behandlung begeben?

Man unterscheidet etwa 80 unterschiedliche Schlafstörungen. In den Schlaflaboren finden sich hauptsächlich Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen, wie Schnarchen und nächtlichen Atempausen. Die häufigsten Schlafstörungen in der Bevölkerung sind jedoch Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie). Bei Verdacht auf eine wie auch immer geartete weg Schlafstörung ist es wichtig, möglichst frühzeitig eine Diagnose zu stellen und ggf. zu behandeln. Folgeerkrankungen eines Schlafapnoe-Syndroms können beispielsweise Bluthochdruck und Diabetes Mellitus sein. Auch ist sehr häufig das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöht. Bei Verdacht auf eine schlafbezogenen Atmungsstörung kann mit einem ambulanten Screeninggerät eine erste Untersuchung durchgeführt werden. Sollten sich Hinweise auf das Vorliegen einer schlafbezogenen Atmungsstörung zeigen, ist ein Aufenthalt im Schlaflabor indiziert. Anzeichen für ein Schlafapnnoesnydrom können unerholsamer Schlaf, erhöhte Tagesschläfrigkeit, morgendlicher trockener Rachen sowie häufiger nächtlicher Harndrang sein.

 Werden Ein- und Durchschlafstörungen zu spät behandelt, besteht die Gefahr der Chronifizierung. Neben der Störung des Schlafes ist ein wichtiges Kriterium für die Diagnose einer Ein- und Durchschlafstörung eine die eingeschränkte Tagesbefindlichkeit. Die Schlafstörungen sollten über einen Zeitraum von vier Wochen wenigstens dreimal wöchentlich auftreten, damit von einer behandlungsbedürftigen Insomnie gesprochen werden kann.

Dank der Zusammenarbeit von Professor Netzer, Internist und Lungenfacharzt und Stefan Wimmer, Somnologie und Psychotherapeut, werden die Behandlung von schlafbezogenen Atmungsstörungen und psychisch bedingte Schlafstörungen in der Schlafklinik Ghersburg möglich gemacht.

Was ist ein obstruktives Schlafapnoesyndrom?

Obstruktives Schnarchen und obstruktive nächtliche Atempausen beruhen auf einer Verengung oder einem Verschluss der oberen Atemwege. Durch den Verschluss (Obstruktion) gelangt nur wenig oder keine Atemluft in Lunge, was zu einer Verminderung der Sauerstoffsättigung des Blutes führt. In der Folge kommt es zu einer Aufwachreaktion, die zwar nur wenige Sekunden dauert und meist vom Betroffenen nicht erinnert wird, aber doch zu einer Störung der Schlafarchitektur führt und dadurch die Qualität und Erholsamkeit des Schlafes erheblich mindern kann. Morgendliche Zerschlagenheit und Tagesmüdigkeit sind häufige Begleiter von schlafbezogenen Atmungsstörungen. In der Folge eines Schlafapnoesyndroms können Bluthochdruck, Diabetes Mellitus, Erektionsstörungen, nächtlicher Harndrang, morgendlich trockener Rachen, wie auch Konzentrationsstörungen und depressive Verstimmungen auftreten.

Warum ist ein geriatrischer Schwerpunkt bei der Behandlung von Schlafstörungen wichtig? Was muss bei der Behandlung von Schlafstörungen bei älteren Menschen besonders beachtet werden?

Ältere Menschen leiden häufiger an Schlafstörungen, das gilt sowohl für schlafbezogene Atmungsstörungen wie auch für Insomnien. Zusätzlich bestehen häufig weitere, oft schwere Vorerkrankungen, die besonders berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise ist die Herzinsuffizienz „Herzschwäche“ sehr viel häufiger in der älteren Bevölkerung zu finden. Obwohl Schlafstörungen in der älteren Bevölkerung deutlich häufiger vorkommen, wenden sich älteren Personen nur selten an Schlaflabore.