Störungen des Schlafs können ganz unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen haben. Umso wichtiger ist es, eine differenzierte Diagnostik zu betreiben, um eine wirkungsvolle Therapie einleiten zu können. Zu den häufigsten Schlafstörungen gehören neben den Ein- und Durchschlafstörungen vor allem das Schnarchen und schlafbezogenen Atmungsstörungen, wie das Schlafapnoesyndrom, Aber auch nächtliche Bewegungsstörungen und das Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom) sind häufig zu beobachten. Im Folgenden eine kurze Beschreibung der häufigsten Schlafstörungen.
Insomnien (Ein- und Durchschlafstörungen)
Insomnien sind die häufigsten Schlafstörungen und sind gekennzeichnet durch das Unvermögen Ein- oder Durchzuschlafen. Neben den Schlafproblemen besteht zusätzlich eine daraus resultierende eingeschränkte Befindlichkeit und Leistungsfähigkeit am Tage. Man unterscheidet akute, reaktive Insomnien, die aufgrund einer Belastungssituation oder Lebenskrise auftreten und chronische Insomnien. Diese können über Jahre weiter bestehen, auch wenn der ursprüngliche Auslöser der Schlafstörung längst abgeklungen ist. Ein- und Durchschlafstörungen können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und führen oft zu einem Rückzugsverhalten der Betroffenen. Dabei werden vor allem die angenehmen und schönen Dinge und Aktivitäten eingeschränkt. Dies geschieht meist aus Angst davor bei zu viel an Aktivität nicht schlafen zu können. Die wirkungsvollsten Therapien der Insomnien sind verhaltenstherapeutische Programme (Schlaftraining) oder medikamentöse Behandlungen.
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Obstruktives Schnarchen und obstruktive nächtliche Atempausen beruhen auf einer Verengung oder einem Verschluss der oberen Atemwege. Durch den Verschluss (Obstruktion) gelangt nur wenig oder keine Atemluft in Lunge, was zu einer Verminderung der Sauerstoffsättigung des Blutes führt. In der Folge kommt es zu einer Aufwachreaktion, die zwar nur wenige Sekunden dauert und meist vom Betroffenen nicht erinnert wird, aber doch zu einer Störung der Schlafarchitektur führt und dadurch die Qualität und Erholsamkeit des Schlafes erheblich mindern kann. Morgendliche Zerschlagenheit und Tagesmüdigkeit sind häufige Begleiter von schlafbezogenen Atmungsstörungen. In der Folge eines Schlafapnoesyndroms können Bluthochdruck, Diabetes Mellitus, Erektionsstörungen, nächtlicher Harndrang, morgendlich trockener Rachen, wie auch Konzentrationsstörungen und depressive Verstimmungen auftreten.
Bei der sogenannten zentralen Schlafapnoe beruht die Atempause nicht auf einen Verschluss der Atemwege, sondern auf einen reduzierten Atemantrieb, d.h. die Atembewegungen von Brustkorb und Bauchdecke sind vermindert. Die zentrale Schlafstörung tritt häufig im Zusammenhang mit Herzerkrankungen auf.
Die wirkungsvollste Behandlung von obstruktiven schlafbezogenen Atmungsstörungen ist eine nasale Überdruck- (Masken-)Therapie (PAP). Dabei wird Raumluft mit leichtem Überdruck in die Atemwege eingeleitet und dadurch eine Stabilisierung der oberen Atemwege erreicht. Seit ihrer Einführung in den 1980er Jahren hat sich die nCPAP-Therapie gut etabliert. Bei entsprechender Indikation können neben operativen Verfahren auch Gebisschienen, eine Rückenlagevermeidungsweste oder ein Zungengrundstimulator zur Behandlung von schlafbezogenen Atmungsstörungen eingesetzt werden.
Restless-Legs-Syndrom
Bei dem Syndrom der unruhigen Beine treten unwillkürliche Beinbewegungen rhythmisch auf und stören dadurch das Ein- und Durchschlafen. Diese Unruhe in den Beinen ist verstärkt in den Abendstunden und wird in Ruhe intensiver wahrgenommen. In den meisten Fällen lässt sich ein Restless-Legs-Syndrom medikamentös gut behandeln und dadurch die zum Teil erheblich eingeschränkte Lebensqualität wieder herstellen.